Rostocker Philosophische Tage
ALT WERDEN - JUNG BLEIBEN! ∙ EIN UNAUFLÖSBARER WIDERSPRUCH IN UNSEREM LEBEN?
Der Wunsch in uns ist tief verborgen: Wir wollen alt werden, aber nicht alt sein. Altern, Sterben und Tod sind unverfügbar und unabwendbar, und dennoch wehren wir uns dagegen.
Das spannungsgeladene Altern bestimmt unser Lebensgefühl, das sich in den Veranstaltungen wiederfinden wird. Der letzte Teil der konzipierten Veranstaltungstrilogie – 2016 „Was ist eine gutes Leben?“ und 2018 „Was ist Gesundheit?“ – rundet nun das Lebensthema ab.
Sich als Mensch alternd zu verstehen, gehört zweifellos zu den grundlegenden philosophischen Diskursen über das Menschsein. Vergänglichkeit und Verletzlichkeit menschlichen Lebens bringen den Wert des Lebens in unsere alltägliche Aufmerksamkeit. Sie brauchen ebenso Öffentlichkeit wie Jugendlichkeit, die auch das alternde Leben ausmacht.
Lassen Sie uns gemeinsam in diesen natürlichen und zugleich sensiblen Spiegel des Lebens hineinsehen, um uns neben dessen Fragilität gleichsam seine Schönheit, den Sinn und Wert des Älterwerdens und Altseins bewusst zu machen.
Die Philosophischen Tage widmen sich folgenden Schwerpunkten und Fragestellungen:
Alt sein – jung bleiben ∙ Leben zwischen Zeit, Endlichkeit und Verletzlichkeit.
Was heißt Alter(n)? Altern und Alter im Focus von Wissenschaften, Gesellschaft und Politik ∙ Wie viel Zukunft steckt in ihnen?
Altern verstehen und gestalten ∙ Brauchen wir eine neue Lebensstilkultur mit zunehmendem Alter?
Altern als individuelles und sozio-kulturelles Ereignis ∙ Welche Selbst- und Kulturbilder stehen uns für ein gelungenes Altern zur Verfügung?
Rostock – eine Stadt der Jungen und der Alten ∙ Wie lässt sich das Alt- und Jungsein in der Hansestadt erleben?
Altern im Bild von Kunst und Literatur ∙ Wie viel Lust und Freude können wir dem Altern und Alter abgewinnen?
Geben wir unseren Begegnungen mit dem Altern und Alter den Wert, den es an Aufmerksamkeit verdient. Sie strahlen Ruhe und Gelassenheit aus, wenn wir sie für unser Leben bedenken und verinnerlichen.
GUTE GRÜNDE, ÜBER DAS ALTER(N) ZU PHILOSOPHIEREN
Ist philosophieren abgehoben und lebensfremd? – Keineswegs! In dem Moment, wo wir uns Gedanken machen über das Älterwerden, das Sterben und den Tod und mit ihnen nach dem Sinn des Lebens fragen, beginnen wir zu philosophieren. Das Nachdenken über das eigene Altern, die Veränderungen, die mit uns passieren, selbst unser Bemühen, unsere Jungendlichkeit lange zu bewahren, findet ganz persönliche und philosophische Antworten auf Fragen nach dem eigenen Leben.
Was ist Philosophieren?
Philosophieren ist eine „Denkkunst“, mit deren Hilfe wir unser Leben – und mit ihm das Alter(n) – gelingend gestalten wollen. Philosophieren ist Staunen über das, Fragen nach dem, sowie Deuten und Verstehen dessen, was unser Leben in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft bewegt.
Warum philosophieren?
Philosophieren ist eine Art zu denken, die uns unterstützt, unsere Lebenssituationen aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. Das Philosophieren befördert uns, die richtigen Fragen zu stellen und beim Finden von Antworten in unserer Wirklichkeit besser zurechtzukommen.
Worauf kommt es beim Philosophieren an?
Man muss nicht studierte/r Philosoph/in sein. Worauf es ankommt ist, sich offen, neugierig, staunend auf die Ereignisse des Lebens und mit ihm auf das Alter(n) einzulassen und sich kritisch damit auseinanderzusetzen.
Wie geht Philosophieren?
Philosophieren beginnt mit Zweifeln und Fragen. Immanuel Kant (1724 – 1804) hat es uns vorgemacht. Er fragt: Was kann ich wissen? ∙ Was kann ich tun? ∙ Was kann ich hoffen? Was ist der Mensch? Wir wollen es ihm gleichtun und stellen Fragen über das Alter(n) und Jungbleiben, über das Reifen im Alter, die Verletzlichkeit und Begrenztheit des Lebens sowie über das Zusammenleben von Jung und Alt in der Stadt. Wir suchen nach Antworten, die zugleich das Gute, Sinngebende unseres Älterwerdens mit einschließen.
Wir wollen es Kant gleichtun und fragen auf den Rostocker Philosophischen Tagen: Was ist Alter(n)? Was hat die Reife des Lebens mit dem Jungsein zu tun? Wie lässt sich das Alter(n) bewusst sinnbestimmt gestalten und erleben? Braucht Pflegebedürftigkeit im Alter einen anderen Lebenssinn?
Die Veranstaltungen der 3. Philosophischen Tage schaffen Räume für die Antwortsuche – sowohl im Hinblick auf die gesetzten Schwerpunkte als auch auf die unterschiedlichsten Formate des Diskurses. Das Thema ermöglicht jedem von uns, sich dem Alter(n) und Jungsein verschiedentlich zu nähern.
Der Veranstalter ist sich dessen bewusst, dass die hier gestellten philosophischen Fragen über das Alter(n) in keiner Weise Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Dennoch lohnt es sich, diesen Fragen nachzugehen. Sie sind Anregungen für das eigene Altern und das Leben schlechthin. Sie sind Anstoß, das Alter(n) nicht nur bewusst zu erleben, sondern ihm auch mit Humor und Melancholie zu begegnen.
Es ist gelingende Lebenskunst, wenn wir es vermögen, uns über eine Philosophie des Alter(n)s Gedanken machen, sie mit unserem praktischen Leben verknüpfen und uns bewusst machen, dass das alternde Leben ein Geschenk des Lebens ist.
Mehr Informationen gibt es hier.
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